So etwas hat es auf der Alb noch nicht gegeben: Ab in den Dreck, an die physischen Grenzen und am Ende fertig wie ein Schnitzel – und all das obendrein mit großer Begeisterung. 600 Frauen und Männer wollten es genauso. Beim ersten „Muddy Älbler“. Ein Event, das wirklich diese Titulierung verdient.
Marco Weber, der Vorsitzende des Skiclubs Truchtelfingen, strahlte am am späten Sonntagnachmittag über beide Ohren. Die Premiere der von seinem
Verein im Steinbruch Teufel in Straßberg ausgerichteten Großveranstaltung war ein Riesenerfolg. Nicht nur, dass sich das Wetter von seiner Schokoladenseite (nicht kalt, nicht zu heiß, vor allem aber trocken) zeigte, auch auf der Strecke lief alles bestens.
Das war eine Gaudi erster Güte und ein Freizeitsportevent der Extraklasse: „The Muddy Älbler“. Organisiert vom Skiclub Truchtelfingen und ausgetragen auf dem gigantischen Freiluft-Betriebsareal von Schotter Teufel in Straßberg, lockte diese, im wahrsten Wortsinne, schmutzige Veranstaltung 600 Athleten und ein Vielfaches an Zuschauern.
„Meines Wissens wurde niemand ernsthaft verletzt, die Teilnehmer äußersten sich begeistert, ebenso die Zuschauer“, bilanziert der Vereinschef. Kein Wunder, waren immerhin rund einhundert Helfer im Einsatz, die während der Mammutveranstaltung, aber auch schon davor viel zu tun hatten. Die letzten gingen in der Nacht zum Sonntag, nach dem finalen Aufbau, um drei Uhr nach Hause, die nächsten standen bereits um halb sieben wieder auf der Matte. Rechtzeitig, bevor die ersten Sportler kamen und ab 9.40 Uhr auf die Strecke gingen: Dreieinhalb Kilometer, 11 Hindernisse, 200 Höhenmeter. Je nach Wettbewerb, aber nicht nur einmal, sondern das Ganze bis zu fünf Mal, XL eben.
Die Location war gigantisch. Zuvordest schon von den reinen Ausmaßen her, vor allem aber, was den Startern abverlangt und den Besuchern geboten wurde. Rampen, Kieshänge, Klettergestelle, vor allem aber das Schlammbecken und ganz oben das Riesenmatschloch, in dem manche mit A-Bomben hinein pflatschten, ließen das Adrenalin strömen.
Spätestens nach einer Runde hatte jeder Sportler optisch den gleichen Einheitsdress: beige-grau von Kopf bis Fuß. Gerade das Einheitsgefühl, der Teamgeist, war es auch, was „Muddy Älbler“ kennzeichnet: Ob Räuberleiter oder Handreichen, einfach anderen beim Überwinden der Hindernisse helfen. So etwas heute im Sport zu erleben, ist erstaunlich und erfreulich zugleich. Trotz allem gab es am Ende natürlich stolze Sieger.
Alle Ergebnisse gibt es hier.
von Zollern-Alb-Kurier, 22.09.2019